Ein kleiner Schritt für die Weberkugel, aber ein großer Schritt für mich: ein Grill-Tag über ganze 12 Stunden mit 3 verschiedenen Gerichten. Ein Job für den Smokenator – von 8 Uhr früh bis 20 Uhr abends.
Der Anlaß:
Das jährliche Treffen mit meinen beiden ältesten Freunden zum digitalen Zocken (PC, PS2, XBox) von 12 Uhr mittags bis spät in die Nacht. Ein grandioser Spaß war dabei Guitar Hero III auf der XBox, DAS rockt!
Der Plan:
Zu Mittag soll es Spare Ribs geben (ok, es gab natürlich Baby Back Ribs), mit den köstlichen selbstgemachten Wedges meiner Frau aus dem Ofen und Sour Cream (lecker von Apostels aus dem Edeka). Nachmittags Pastrami-Sandwiches und abends Pulled Pork.
Die Rezepte:
Die Ribs mit der Basic BBQ Rub trocken rubben und eingetütet für bis zu 24 Std. in den Kühlschrank stellen. Für dreieinhalb Stunden low & slow in die Kugel, davon die ersten 2 Stunden smoken. Dann für anderthalb Stunden einzeln als Päckchen in Jehova mit je einem kleinen Schlückchen Cidre/Apfelsaft und in der Kugel weiter garen. Danach mit BBQ-Sauce mobben und über Glut je Seite 10 Minuten karamellisieren. Servieren. Dazu BBQ-Saucen, Wedges und Sour Cream.
Die Putenbrust mit der Pastrami-Rub trocken einmassieren, eintüten und für bis zu 24 Std. in den Kühlschrank stellen. Für ca. 4 Stunden auf den Rost zum Niedrigtemperaturgaren, davon die ersten 2 Stunden smoken. Vorab ein Sondenthermometer in das Fleisch schieben, ab 75° Grad Celsius Kerntemperatur ist die Brust dann fertig (sie startet bei 4° Grad!). Die Pute bei Zimmertemperatur auskühlen lassen, dann in den Kühlschrank zum weiteren Durchkühlen. Mit dem Schinkenmesser der Brotschneidemaschine in dünne Scheiben schneiden. Große Sandwichtoastscheiben mit Mayonnaise und Senf bestreichen, Essiggurken sehr dünn aufschneiden und belegen, ordentlich Pastramischeiben drauf, zuklappen und feste andrücken. In Dreiecke schneiden und servieren.
Für das Pulled Pork die Schweineschulter mit der Basic BBQ Rub trocken rubben und eingetütet für bis zu 24 Std. in den Kühlschrank stellen. Danach mit Bindfaden fest zusammenbinden und für gute 12 Stunden low & slow garen, davon die ersten 2 Stunden smoken. Die Essigsauce vorbereiten und nach Belieben das Fleisch während des Garprozesses mehrfach mobben, es geht aber auch gänzlich ohne Mobben. Nach Ablauf der Garzeit den Braten in Jehova packen und 1 Stunde ruhen lassen. Danach mit den Händen zerreissen/zerfasern (pullen) und mit der angewärmten Essigsauce vermischen. Hamburgerbrötchen halbieren. Die Unterseite mit Cole Slaw belegen. Darauf das Pulled Pork verteilen, die Brötchenoberhälfte fest anpressen und servieren.
Die Vorbereitungen:
Drei Tage zuvor das Fleisch beim Metzger bestellen. Als da wären 4 Stränge Ribs, 2 Kg Putenbrust (entbeint am Stück) und 2,5 Kg Schweineschulter mit Knochen und Fettschicht. Einen Tag zuvor Getränke, Gewürze und sonstige Zutaten kaufen, die Rubs mischen. Das Fleisch parieren, waschen, trocknen und die Haut der Ribs abziehen. Die Stücke entsprechend den Rezepten trocken rubben und in Müllbeutel packen. Dann ab in den Kühlschrank bis zum nächsten Morgen.
Vorausschauend planen:
Damit alles gelingt, müssen die unterschiedlichen Gar- und Servierzeiten berücksichtigt werden. Ich habe mir einen Tagesplan in Excel angelegt, um mir über den Ablauf klar zu werden. Das war sehr hilfreich!
Sich den Problemen stellen:
Der Metzger hat mir 5 Ribstränge statt der bestellten 4 eingepackt (Platzproblem auf dem Rost?), nur 1,5 Kg Putenbrust statt 2 (ist ok) und 4,5 Kg Schweineschulter – also ganze 2 Kg zuviel (Garzeitenproblem?). Das Pulled Pork braucht 12 Stunden, der Smokenator hält aber nur 6 Stunden! Hinzu kam der plötzliche Wintereinbruch mit tiefen Temperaturen und starkem Schneefall über fast den ganzen Tag. Man liest ja soviel über Temperaturschwankungen beim Smoken in der Weberkugel bei niedrigen Außentemperaturen…
Loslegen:
7.30 Uhr aufstehen, den Smokenator mit Brekkies befüllen, 12 Stück wieder entnehmen und im AZK durchglühen. Dabei Kaffee trinken und die Schweineschulter mit Bindfaden schnüren, um einem späteren Auseinanderfallen des Fleisches im Grill vorzubeugen.
Die glühenden Brekkies in den Smokenator füllen, Deckel zu und ca. 5 Minuten anglühen lassen (Vents oben und unten nur bleistiftbreit öffnen). Die Schweineschulter kommt in den Weber-Bratenkorb auf den Kohlegrill, die Ribs auf den Grillrost (8 halbe passen drauf) und die Putenbrust auf den Hovergrill zusammen mit den restlichen halben Ribs. In die Pute kommt die Sonde des Funkthermometers, das Kabel wird durch die Öffnung des oberen Vents geführt. Um 8 Uhr Wasser in die Smokenatorwanne füllen und Hickory-Chips auf die Kohlen legen. Deckel zu und smoken! Die nächsten anderthalb Stunden alle 30 Minuten Chips nachlegen und weiter smoken.
Nach insgesamt dreieinhalb Stunden die Ribs in Jehova packen (s. Rezept). Nach einer weiteren halben Stunde ist die Pute gar – runter damit und auskühlen lassen (s. Rezept).
Eine weitere halbe Stunde vergehen lassen und einen AZK halb befüllt durchglühen (ca. 20 Minuten). Die Ribs auspacken und moppen. Die Schweineschulter in Jehova packen und für ca. 1 Std. beiseite stellen. Die glühenden Kohlen auf den Kohlenrost geben, die gemoppten Ribs auf dem Rost je Seite bei geschlossenem Deckel karamellisieren. Die Ribs servieren (s. Rezept).
Den Grill komplett leeren und neu mit dem Smokenator bestücken, das Schulterstück erneut im Bratenkorb in die Kugel stellen, diesmal auf den Grillrost. Weitere sechs Stunden low & slow garen. Eigentlich muss der Braten dann nochmal für eine Stunde in Jehova, damit die Säfte sich setzen, aber uns fehlte die Zeit und der Hunger drängte.
Ich habe das Pork also direkt heiß gepulled, dabei ist viel Saft ausgetreten und die Fleischstreifen wurden ein wenig trocken, aber nur minimal. Besser also die Jehovastunde berücksichtigen!
Fazit:
Alle drei Gerichte schmeckten superlecker und sind zur Nachahmung anempfohlen! Das Putenpastrami ist absolut problemlos, schmeckt mir besser als das Rinderpastrami und ist zudem fettärmer. Mein Favorit! Besonders lecker ist ein Pastramisandwich am nächsten Tag und auch ein Pulled Pork Burger schmeckt am nächsten Tag nochmal so gut. 😉
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