Nachdem ja am Samstag der hoch dekorierte Sternekoch Johann Lafer in „Deutschlands größte Grillshow“ (unter einem Superlativ geht offensichtlich gar nichts mehr) erfolgreich Planken verbrannt hat, zeige ich Euch gerne noch einmal, wie das geht, dieses verrückte Ding mit den Holzplanken. 😉
Das Planken ist eine sehr alte und ursprüngliche Form des Grillen aus einer Zeit, da Grillroste noch nicht erfunden waren. Zugesprochen wird es den Indianern Nordamerikas. Fleisch oder Fisch wurden auf Holzplanken befestigt, diese dann ans Feuer gestellt oder auf die Glut gelegt und das Grillgut so gegart. Ideal ist das Planken für zartes Grillgut wie Fisch und Meeresfrüchte oder Filets jeglicher Art. Für ein Mehr an Röstaromen empfehle ich das vorherige scharfe Angrillen des Fleischs, dann ab auf die Planke und dort bis zur gewünschten Kerntemperatur garen. Das Grillgut wird durch das Planken sehr saftig!
Als Planke könnt Ihr jedes unbehandelte Holzbrett nehmen, das beim Grillen einen aromatischen Rauch entwickelt. Klassisch ist die amerikanische Rotzeder (lies Rot-Zeder) – Buche, Eiche und Obsthölzer sind ebenfalls sehr gut. Ich liebe und verwendet Rotzederplanken wegen ihrer einzigartigen Aromatik. Das Material (The Hamburg Plank) lasse ich mir direkt vom Hersteller schicken: der Försterei Klövensteen aus dem Hamburger Staatsforst.
Die Planke sollte mindestens eine Stunde lang gewässert werden, bevor sie auf den Grill kommt, damit sie nicht verbrennt, sondern kokelt und ihren aromatischen Rauch abgibt. Wichtig ist zudem, gut vom Öl der Marinade abgetropftes Grillgut aufzulegen. Herabtropfendes Öl gibt Flare Ups (Stichflammen) und kann die Planke in Brand setzen. Zudem stinkt das verbrennende Öl und gibt einen unangenehmen Geschmack.
Planked Garlic Chicken
In einem Tiefkühlbeutel mische ich meine Marinade aus Olivenöl mit gehackten frischen Kräutern (Rosmarin, Thymian, Zitronenthymian). Dazu kommt viel gehackter Knoblauch und eine Menge gehackte getrocknete Tomaten.
Mediterrane Marinade für Garlic Chicken von der Planke.
Drei Hähnchenbrustfilets (mehr passen nicht auf eine Planke) säubern, in den TK-Beutel zur Marinade geben und gut durchkneten. Über Nacht kalt stellen, das Hähnchenfleisch nimmt so sehr viel Geschmack von der Marinade auf, vor allem den Knoblauch.
Am Grilltag 1/3 des Kugelgrills mit glühenden Kohlen befüllen, den Rost auflegen und die Gartemperatur auf 200°C einregeln. Die Planke aus dem Wasser nehmen und über der Glut auf dem Grillrost auflegen. Den Deckel schließen, alle Ventilationsregler voll auf. Wenn die Planke beginnt zu rauchen und zu krackeln wird sie gedreht und das gut abgetropfte Grillgut auf der angekokelten Seite aufgelegt. Jetzt könnt Ihr die Planke entweder in den indirekten Bereich schieben (für wenig Raucharoma) oder aber über der Glut belassen und die zweite Plankenseite kokeln lassen für mehr Raucharoma. Geplankt wird bei geschlossenem Deckel. Wenn sehr starker Rauch aufsteigen sollte, die Planke kurz indirekt schieben, damit sie nicht brennt. Danach wieder über die Glut. Man muss ein Auge auf die Rauchentwicklung haben und den Vorgang ggfs. öfter wiederholen.
Mediterranes Garlic Chicken von der Planke.
Nach 35 Minuten ist die Kerntemperatur von 83°C erreicht und es kann gegessen werden.
Garlic Chicken von der Planke mit Grillmais.
Saftiger geht eine Hähnchenbrust kaum, sehr lecker war’s!
Weitere Rezepte zum Planken findet Ihr bei mir unter dem Tag „Planking“.
Warnhinweis:
Viele Thermometerkabel halten Temperaturen über 200°C nicht aus! Regelt also die Gartemperatur richtig ein, bevor Ihr die Sonde einstecht oder piekst bei konstanten Temperaturen über 200°C erst nach 30 Minuten mit einem Handthermometer zur Kontrolle.
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